Wärme aus dem Wasser: In Deutschland ist die Nutzung der Seethermie als Teil der Geothermie bisher noch wenig bekannt, obwohl dieses Heizkonzept klimafreundlich und nachhaltig ist. Die sogenannte Seethermie ist eine Art der Geothermie und nutzt das Wasser eines Sees als Wärmequelle. Die Erdwärme bei der Geothermie ist hierbei die im Wasser gespeicherte Wärme.
Wie kommt die Wärme aus dem See ins Gebäude?
Über drei Kreisläufe kommt die Wärme aus dem See ins zu beheizende Gebäude.
Zuerst gibt das Wasser Wärme über einen sogenannten Wärmetauscher ab. Dadurch wird das Wasser abgekühlt und fließt wieder zurück in den See.
Im zweiten Schritt wird das schon etwas vorgewärmte Wasser von einer Wärmepumpe auf Heiztemperatur gebracht.
Im Anschluss wird das Wasser zum Heizen in das Gebäude geleitet. Das kalte Wasser aus dem
Gebäude fließt wieder zurück zur Wärmepumpe, um erneut auf Temperatur gebracht zu werden.
Dieser Prozess ist natürlich viel Sparsamer als eiskaltes Wasser zu erhitzen, da das Wasser aus dem See ja schon wärmer ist (gerade im Sommer ein großer Vorteil) als das Wasser aus der Leitung. Natürlich kann man die so Erzeugte Wärme auch zum Duschen oder im besten fall auch zum Abspülen nutzen, was die Effizienz nochmal deutlich erhöht.
Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Die Wärmepumpe wird oft in der Geothermie eingesetzt und ist für das Heizen mit Seewärme von essenzieller Wichtigkeit. Doch wie funktioniert so eine Wärmepumpe eigentlich? Naja, Sie erhöht die Temperatur des Wassers, nachdem sie dem Wasser bei niedriger Temperatur Energie entzogen hat. Diese Wärme wird dann in das Heizsystem des Gebäudes geleitet. Eine Wärmepumpe hat also Ähnlichkeiten zu einem Kühlschrank, funktioniert aber genau umgekehrt.
Das heißt sie führt die Wärme nicht ab, sondern Entzieht die Wärme (in dem Falle aus dem See) um sie anderweitig nutzen zu können. Für diesen Prozess benötigt die Wärmepumpe Strom. Da sie mit dem Prozess aber drei- bis fünfmal so viel Heizwärme erzeugt, ist sie dennoch effizient. Bei höheren Wassertemperaturen arbeitet Sie außerdem deutlich effizienter, als bei niedrigeren.
Grob gesagt geht man davon aus das eine Hocheffiziente Wärmepumpe aus 1KWh Energie ca. 4-5KWh an Heizenergie generieren kann.
Wärme aus dem Wasser – die Vorteile
Durch effizientes Heizen kann der Energieverbrauch von Gebäuden gesenkt werden, aber auch der CO² Ausstoß minimiert werden. Aufgrund des Klimawandels heizen sich Gewässer immer weiter auf. Beim Heizen mit Seewärme, einer Art der Geothermie, werden die Seen aber wieder etwas abgekühlt, da das abgekühlte Wasser vom Wärmetauscher wieder zurück in den See fließt. Außerdem werden Treibhausgase und Heizkosten eingespart. Dies macht das Heizen mit Seewärme klimafreundlich und auch nachhaltig.
Auch hat das Konzept einen weiteren Vorteil: Die Seen in Deutschland werden zumindest in der Sommerzeit, auch auf Grund der Globalen Erderwärmung immer Wärmer. Ein zu Warmes Wasser wiederum Schadet den Lebewesen und Öko-Systemen die im See Leben. Durch das Entziehen der Wärme mit Wärmepumpen wird der See etwas abgekühlt, und die Wärme da genutzt wo Sie auch gebraucht wird. Wir finden ein geniales Konzept mit gleich mehreren Vorteilen.
Die Aktuellen Herausforderungen beim Thema: Wärme aus Wasser
Beim Heizen mit Seewärme können, wie bei jeder Form der Geothermie, aber auch Probleme auftreten. Es gibt zum Beispiel verschiedene Muschelarten, die dort wachsen, wo Wasser strömt. Wenn sie sich vermehren, können die Zu- und Ablauf Rohre der Wärmepumpe/n zuwachsen und das Wasser kann nicht mehr ordentlich zum oder vom Wärmetauscher fließen.
Bei Temperaturen unter 4-5°C Wassertemperatur im See, könnte das rückfließende, noch kältere Wasser einfrieren. Bei so niedrigen Temperaturen müsste die Anlage komplett abgeschaltet werden, um zu verhindern das diese dabei Schaden nimmt. Auch ist der Bau einer solchen Anlage sehr kostenintensiv und lohnt sich häufig nur mithilfe von Förderprogrammen.
Aber auch hier Gilt, man muss neue Gebiete erschließen und den Fortschritt wagen (diesen Ansatz verfolgt auch Free Spirit: der Weg zum Erfolg), denn dadurch bekommt die Nachwelt Optionen aufgezeigt, aber auch ergeben sich durch solche Projekte neue Wissenschaftliche Ansätze und Möglichkeiten, sowie aber auch Problemlösungen.
Wie bekannt ist das Thema Heizen mit Seewärme in Deutschland?
Das Heizen mit Seewärme ist in Deutschland noch wenig verbreitet. Jedoch gibt es schon
Gebäude, die mit anderen Formen der Geothermie, der Fluss- und Abwasserwärme heizen. Bei diesem Verfahren wird die Wärme des Wassers aus Flüssen oder aus Abwasserkanälen
verwendet. In Regensburg zum Beispiel hat sich die Abwasserthermie aber schon bewährt, wie Ihr zum Beispiel auch in folgendem Artikel nachlesen könnt.
Seit 2018 wird dort das Haus der Bayerischen Geschichte mit Abwasserwärme geheizt.
Wasser als Heizquelle hat, wie man sieht, großes Potential. In Zukunft werden sicherlich viele Gebäude mit Seewärme heizen, wenn Wege und Orte gefunden werden, solche Anlagen Effizient und kostengünstig zu bauen.
Fazit: Zum Thema Wärme aus dem Wasser
Wir von Simplyfuture sind begeistert von diesem Projekt, das einen sehr innovativen Ansatz des Heizens verfolgt. Heizen ist bekanntlich teuer und verursacht einen erheblichen CO²-Ausstoß, was die Notwendigkeit für innovative Lösungen umso dringlicher macht. Heizen mit See- und/oder Abwasserwärme ist eine Methode, die noch nicht weit verbreitet ist, aber wir sind überzeugt, dass dieses Verfahren in Zukunft weiter erforscht wird, und auch Lösungen für bestehende Probleme gefunden werden können.
Ein Video des Bayerischen Rundfunks zum Thema
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